„Krieg und Tourismus“ im Spannungsfeld des Ersten Weltkrieges

Tagung des Touriseums auf Schloss Trauttmansdorff

07/11/2013 Tagung
Südtiroler Landesmuseum für Tourismus

07-09.11.2013

Referentinnen und Referenten aus Italien, Österreich, Deutschland, Rumänien, der Slowakei und Slowenien beschäftigten sich bei der Tagung des Touriseums mit dem Einfluss des Ersten Weltkrieges auf die Entwicklung des Tourismus im Alpenraum.

Für Südtirol bedeutete der Erste Weltkrieg und sein Ausgang eine radikale Zäsur. Das Land südlich des Brenners wurde vom „Südbalkon der Habsburgermonarchie" zur nördlichsten Provinz Italiens. Mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 wurde Tirol vom Erholungsgebiet zum Kriegsschauplatz: Stacheldraht und Militärbaracken säumten die ehemaligen Ausflugs- und Bergsteigerziele - vom Ortler bis in die Sextner Dolomiten. Der Tourismus kam zum Erliegen: Hotels, Gastbetriebe und Schutzhütten leerten sich schlagartig. Hotels und Pensionen wurden den Offizieren und zum Teil auch den Soldaten als Quartiere zugeteilt. Größere Hotels wurden zu Lazaretten umfunktioniert. Für Hoteliers und Wirte, deren Häuser in der Schusslinie standen, brach über Nacht zusammen, was sie in Jahrzehnten mühsam aufgebaut hatten.

Die wissenschaftliche Tagung diente als Vorbereitung und zur Erweiterung der Perspektiven für eine 2015 geplante Ausstellung im Touriseum zum Themenschwerpunkt „Krieg & Tourismus".

Wissenschaftliche Leitung: Gunda Barth-Scalmani (Universität Innsbruck) und Andrea Leonardi (Universität Trient)

Organisatorische Leitung: Patrick Gasser (Touriseum)

Der Tagungsband

Krieg und Tourismus 

 „Krieg und Tourismus“ präsentiert die Ergebnisse einer Tagung im Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, die den Einfluss des Ersten Weltkrieges auf die Entwicklung des Tourismus im Alpenraum und in Südtirol untersucht hat. Für die südlichen Teile des Kronlandes Tirol bedeuteten der Ausbruch des Krieges und sein Ausgang eine radikale Zäsur. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 wurde das Land südlich des Brenners vom aufstrebenden Erholungsgebiet und „Südbalkon der Habsburgermonarchie“ zum Kriegsschauplatz. Dieser Band zeigt die Zusammenhänge zwischen dem Tourismus vor 1914 und den Kriegsjahren, sowie die Wechselwirkungen in der Zeit nach 1918. Wie wirkten Krieg und Tourismus zusammen? Welche weitreichenden Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg für den Tourismus in touristisch bekannten Gebieten wie den Dolomiten bis heute?