Friedrich von Deuster

Deuster

Deuster entstammte einer reichen Familie in Bayern. Als 1897 Schloss Trauttmansdorff versteigert wurde, griff er zu. Mit seiner um 17 Jahre jüngeren Frau wollte er hier die Winter verbringen. Meran erlebte gerade eine Blütezeit und viele aus dem europäischen Geldadel legten sich am „Südbalkon der Monarchie" eine Ferienresidenz zu.

Im Todesjahr von Kaiserin Elisabeth ließ der Baron den Osttrakt des Schlosses für einen Rokkoko-Saal erhöhen. An den Stirnseiten sind die Jahreszahl der Einweihung und Deusters Wappen zu sehen. Die drei Grazien im Deckengemälde symbolisieren Glanz, Frohsinn und Festfreude. Hier veranstaltete der Baron elegante Soiréen.

Der Baron machte, wie zuvor Graf Trauttmansdorff, das Schloss zum Zentrum eines Musterbetriebes. Er baute einen Wein- und Obsthandel auf, seine Ziegelei profitierte vom Bauboom in Meran. Nach der Annexion Südtirols ging alles verloren. 1921 wurde Deuster als deutscher Staatsbürger enteignet. Verbittert zog er sich nach Bayern zurück.