Marie Valerie von Österreich

Marie Valerie

Marie Valerie war das liebste Kind von Kaiserin Elisabeth, im Alter von zwei Jahren aber noch etwas schwächlich. 1870 empfahlen die Ärzte, den Winter im Süden zu verbringen. Elisabeth entschied sich für das milde Klima von Meran. Auch spätere Reisen begründete Elisabeth oft mit Marie Valerie. Auch als es dieser längst besser ging.

Zu ihren Kindern Gisela und Rudolf hatte Elisabeth ein eher distanziertes Verhältnis. Zu Marie Valerie aber entwickelte sie eine hysterische Mütterlichkeit. Bei Hof wurde gespottet, die Kaiserin führe sich auf wie eine Gluckhenne. Marie Valerie begleitete ihre Mutter auf fast allen Reisen. Auch 1889 nach Meran, obwohl sie bereits verlobt war.

Marie Valerie begann als Zehnjährige ein Tagebuch zu führen. Es zeichnet ein düsteres Bild der Familie. Auf Trauttmansdorff schrieb Marie Valerie am 25. Oktober 1889: „Wie oft frage ich mich, ob das Verhältnis zwischen meinen Eltern nicht doch hätte anders werden können, wenn Mama in ihrer Jugend ernsten, mutigen Willen dazu gehabt."